Tobias Fritsch beim Zugspitz-Ultra-Trail
Sein Bericht zu den Strapazen:
Heuer war es endlich soweit und es ging zum 10-jährigen Jubiläum des ZUT, nachdem der Veranstalter letztes Jahr drei Wochen vor dem Termin die Corona-Reisleine gezogen hatte. Meine Wenigkeit, Thomas Damen und Michael Kubach starteten über die 50km und Benni Kapp sowie Jochen Bachbauer über den 68km langen Basetrail.
Zuerst stand die diesjährige Trainingsphase unter keinem guten Stern. Im März, genau zu dem Zeitpunkt wo der Trainingsplan starten sollte, meldete sich wie aus dem Nichts die Plantarsehne am linken Fuß mit so starken Schmerzen, dass 10 Wochen an laufen nicht zu denken war. Also wurde "vernünftigerweise" vom 68km und 2600hm lange SUPERTRAIL auf den 50km 1800hm langen BASETRAIL XL umgemeldet und versucht die 16 Wochen in 6 Wochen herunter zu spulen.
Ich positionierte mich mit meinen zwei Kollegen in der Startaufstellung unter den ersten 20 des 1000 Teilnehmer starken Feldes. Die ersten 4km schlängelten sich leicht ansteigend von LEUTASCH Richtung Scharnitzjoch (2050hm) und wurden wie geplant mit einem Schnitt von 4:55 angegangen. Am gut 1000hm langen Anstieg zum Scharnitzjoch hielt ich mich bewusst etwas zurück und reihte mich in den Top 40-50 ein. Meinen beiden Freunden lies ich dabei den Vortritt . Der anschließende Downhill war sehr flowig und hat mega Spaß gemacht. Zum Schluss hin wurden die letzten 500hm sehr steil, ausgesetzt und technisch. In einem kurzen unachtsamen Moment bin ich leider umgeknickt und habe sofort einen "Riss" durch den linken Fuß gespürt und bin gestürzt. Ich dachte mir nur, "dass kann es nicht schon gewesen sein" und bin den restlichen Downhill mit Hilfe meiner Trailstöcke vorsichtig zu Ende gelaufen. Dabei musste mich von 20-30 Athleten überholen lassen.
Im weiteren Rennverlauf hat sich der Fuß wieder etwas gebessert und ich konnte auf den gerade Stücken und den Berg hoch immer wieder Plätze gut machen und im Vergleich zu anderen Athleten lange im Lauftempo bleiben. Im Downhill verlor ich diese allerdings zum großen Teil wieder.
Vorbei am Schützenhaus-Mittelwald ging es relativ Flach in Richtung Schloss-Elmau, wo ich zu meiner Verwunderung wieder auf meinen Trainingskumpel Micha getroffen bin. Das hat noch einmal zusätzlich motiviert, dass interne Battle nicht zu verlieren. Von dort ging es ab der VP9 noch einmal ca. 400m hoch auf den Wamberg. Es galt in der brütenden Mittagshitze im wellige Gelände noch einmal zu pacen, da ich wusste, dass die letzen 8km ab der letzten Verpflegung, am Eckbauer, zum großen Teil aus einem sehr steilen Downhill bestehen und ich da wieder Plätze verlieren werde. So war es dann leider auch und ich musste mich wieder von ca. 10 Athleten, unter anderme Micha, überholen lassen. Unten angekommen ging es noch einmal 3km, flach, an der Skisprung-Schanze vorbei in Richtung Ziel in Garmisch-Partenkirchen. Auf diesen 3km konnte ich zu meiner Verwunderung noch einmal alles aus mir heraus holen und km/Zeiten von 4:45-4:50 laufen und dadurch wieder einen großen Teil der Athleten einholen. Am Schluss sprang mit 5:48:16, sowie Platz 45 bei den Männern eine Zeit und Platzierung heraus, die ich selbst nicht gedacht hätte. "Das Ziel waren eigentlich 6:00:00. Micha musste ich trotz allem den Vorsprung von 00:00:12 überlassen
Es war auf jeden Fall ein riesen erlebnis und die Traillauf-Community war einfach gigantisch. Thomas Damen hat als bestern unserer Crew mit einer Zeit von 5:12:15 ein wahnsinniges Ergebnis abgeliefert und ist auf Platz 19 von 1000 Startern eingelaufen.
Unsere zwei Helden auf den 68km konnten ebenfalls das überragende Teamergebnis vervollständigen und sind in 9:12:58, Gesamt 26er (Benni Kapp) und 9:30:48, Gesamt 36er (Jochen Bachbauer) eingelaufen.